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- Sind die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums zur Liberalisierung und Privatisierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gestoppt worden ? ( 18.12.2000 )

Am 18.12.2000 erhielt ich von Sebastian Schönauer ( Stellv. Bundesvorsitzender des BUND ) sein ausführliches Referat zum Thema "Die Kommunale Trinkwasserversorgung - Grundlage einer gesunden Gemeindepolitik" ,das er am 22.11.2000 vor über 700 BürgermeisterInnen und noch etwa 250 Ministerialen in Iphofen ( Bayern ) gehalten hat.

Aus seinem Vortrag ist zu entnehmen, dass aufgrund des Druckes der kommunalen Basis und der Naturschutzverbände der Bundeswitschaftsminister seine Pläne, den "Wassermarkt" wie den "Strommarkt" zu liberalisieren, wahrscheinlich fallen lassen wird.

Sein Referat kann hier abgerufen werden

Als langjähriges Mitglied des von ihm geleiteten Arbeitskreises Wasser des BUND und als sein ehemaliger Mitstreiter um den Erhalt der kommunalen Daseinsvorsorge ( insbesondere der Wasserversorgung ) schon vor ca. 15 Jahren empfinde ich zum 2. Mal ein  Erfolgsgefühl darüber, dass es doch möglich ist, sich gegen die Macht der Konzerne wehren zu können. Damals war es uns in Ostwestfalen- Lippe ( Regierungsbezirk Detmold in NRW ) gelungen, die Expansionsbestrebungen des Gelsenwasserkonzerns zu stoppen ( vergl. Bericht aus dem "IKT- Infodienst" : Wasser-Konzerne in NRW )

Als ich 1994 zum ersten Mal aufgrund einer mir damals unerklärlichen Einladung zum 1. Mal in Frankfurt am Main an der Sitzung des Arbeitskreises Wasser des BUND teilnahm und hier das Thema "Privatisierung" diskutieren wollte, gab es hierüber noch sehr unterschiedliche Meinungen. Der Arbeitskreisvorsitzende Sebastian Schönauer, der mich bereits als Vorsitzender des IKT von früher her kannte, unterstützte mich sofort.  Ich legte dann mein Papiere "Privatisierung fördert und legalisiert Korruption"  und "Töchter von Stromkonzernen wollen am Wasser und Abwasser verdienen" vor. Die Erstellung eines diesbezüglichen Papiers mit dem Titel "Privatisierung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung? Nein Danke!" , das 1995 abgeschlossen wurde, überliess ich den jungen Kollegen , damit diese sich besser mit ihm identifizieren konnten.. Ich erinnere mich noch daran, daß wir große Schwierigkeiten hatten, um dieses Papier anfangs als Beschluß des BUND zu veröffentlichen. Das wurde erst besser, als dann Sebastian Schönauer zum stellv. Vorsitzenden des BUND gewählt worden war.

Übrigens hatte bereits Ende Oktober 2000 die Umweltkonferenz der deutschen Bundesländer sich dafür ausgesprochen, daß die Sicherung der Wasserversorgung  „auch in Zukunft eine kommunale Aufgabe bleiben" muß. ( Vergl. BBU-WASSERRUNDBRIEF - Nr.583 vom 05. Nov.2000, Seite 4 )